Windenstart mit Großseglern

Manchem Großsegler-Piloten ist ein Windenstart mit ihren wertvollen Modellen immer noch suspekt. Dafür gibt es jedoch nicht den geringsten Grund . Natürlich muß man, wie bei allen anderen Startarten auch, ein paar Punkte sehr genau einhalten.

Zunächst muß das Modell natürlich aerodynamisch einwandfrei durchkonstruiert sein und festigkeitsmäßig hohen Ansprüchen gerecht werden.

Auch der exakte Schwerpunkt sollte genau festliegen. - Will man das Modell an der Winde einfliegen, so wird man einen provisorischen Hochstarthaken (entsprechend dem provisorischen Schwerpunkt) montieren müssen - In Bezug auf den Schwerpunkt läßt sich jetzt die genaue Lage des Hakens ermitteln:

Zeichnen Sie eine Linie vom Schwerpunkt um 10 (bis 15) Grad bezogen auf die Lotrechte nach vorne. Für ein sicheres Abheben wählen Sie darauf den Punkt A . Wenn Sie das optisch stört, wählen Sie den Punkt B (Nachteil siehe unten). Auf jeden Fall wird je ein Haken links und rechts montiert. Dabei muß der Haken leicht nach hinten hoch zeigen, damit das Seil erst ausklinkt wenn es senkrecht nach unten zieht (oder leicht nach hinten - mit einer kleinen Schlaufe ausprobieren).




An den Fallschirm wird ein „V- Kabel“ aus starkem (min 1,5mm) monofilem Perlonseil angebracht. Dabei muß der Knoten wo sich das Seil teilt deutlich (!) vor der Modell-Nase sein. Keine Ringe zum Einhängen in die Hochstarthaken verwenden (!).

Nun zum Start selbst:

Eine gut gemähte Wiese ist ganz wichtig: Ein Hängenbleiben mit der Fläche führt meist zum Bruch (!). Man kann das Modell durch Auflegen der Flächen auf Führungsstangen waagrecht halten, oder das einen Helfer machen lassen. Dieser darf das Modell nicht zu lange festhalten - zuviel Vorspannung ist nicht gut. Sind die Haken wie oben beschrieben an Position A montiert, braucht man beim Start mit dem Höhenruder praktisch gar nicht zu steuern. Der Segler geht allmählich in die Steigphase über. Bei Position B muß man je nach Rumpfhöhe deutlich oder sogar kräftig „drücken“ um ein Aufbäumen des Modells nach dem Abheben zu vermeiden. Das Höhenruder dann langsam (!) nachlassen. Solange das Modell noch am Boden ist, mit dem Querruder die Flächen waagrecht halten - am Seil dann mit dem Seitenruder (!) die Richtung halten. Soll das Seil von selbst ausklinken, muß der Windenfahrer rechtzeitig die Seiltrommel stoppen - andernfalls muß man das Modell leicht (!) andrücken und dann mit dem Höhenruder „aus dem Seil ziehen“.

So sollte es klappen - und der Windenstart ist sicher die „sportlichste“ Art in die Thermik zu starten.